Toastmasters International ist ein 1924 in den USA gegründete Non-profit-Organisation zur Förderung der Kunst der öffentlichen Rede, der Kommunikation sowie der Menschenführung. Weltweit verfügt Toastmasters über mehr als 16 800 Clubs in 143 Ländern und umfasst gut 358 000 Mitglieder (Stand: September 2019) In den USA ist die Organisation als „gemeinnützig“ anerkannt. Die Club-Vorstände aber auch engagierte Mitglieder auf anderen Ebenen sind ehrenamtlich tätig.
Die Organisation bietet rhetorische Trainingsprogramme („Pathways“) mit unterschiedlichen Schwerpunkten an. Hierbei müssen verschiedene Stufen und Projekte absolviert werden. Dazu zählt nicht nur das Halten von Reden sondern auch das Organisieren von Veranstaltungen oder auch die Übernahme von Clubämtern.Toastmasters ist weder politisch noch religiös aktiv, bietet seinen Mitgliedern aber dennoch ein großflächiges Netzwerk an Kontakten.
Das Wort „Toastmaster“ bedeutet wörtlich übersetzt „Meister des Trinkspruchs“
Der Gründer
Gegründet wurde Toastmasters von Ralph C. Smedley (1878-1965). Er wurde in Waverley im US-Bundesstaat Illinois geboren, wo er seine gesamte Jugend verbrachte. Nach seinem Studium an der Illinois Wessleyan University in Bloomington (Illinois), das er 1903 abschloss, arbeitete er für die YMCA (Young Men’s Christian Association), hierzulande bekannt als CVJM (Christlicher Verein junger Männer). Unter anderem war er als Weiterbildungsbeauftragter in Illinois und Kalifornien tätig. Er gründete darüber hinaus erste Rhetorikclubs für fortgeschrittene High School Schüler. Hier konnten die Schüler erste Reden halten und kleinere Clubämter übernehmen, Smedley und andere Erfahrene Redner übernahmen dabei die Bewertungen. Das spätere Konzept der Toastmaster-Clubs ist bereits hier zu erkennen.
Am 22. Oktober 1924 wurde in Santa Ana (Kalifornien) im CVJM der Smedley Club Number 1 als erster Toastmaster Club gegründet. Das Konzept setzte sich rasch durch, sodass weitere Clubgründungen folgten. Bereits 1930 gab es gut 30 Clubs. Im Dezember 1933 wurde Toastmasters International als Non-Profit-Organisation in Kalifornien eingetragen und löste sich damit vom CVJM. Smedley wurde nach seiner Tätigkeit bim CVJM von 1941 bis 1945 Vorsitzender von TMI, gehörte dem Vorstand aber bis zu seinem Tod an.
Clubs
Toastmasters organisieren sich in lokalen Clubs, die in regelmäßigen Abständen zusammenkommen. Die Clubtreffen orientieren sich in Ablauf und Organisationsstruktur an US-amerikanischen Vorbildern. Hier bei sind stets folgende Elemente enthalten.
- die vorbereitete Rede
- die Bewertungsrede
- die Stegreifrede
Die Treffen sind öffentlich, das Halten von vorbereiteten Reden und Bewertungsreden ist jedoch Mitgliedern vorbehalten. Im Rahmen der Treffen werden mehrere vorbereitete Reden (meist drei) vorgetragen, diese werden im späteren Verlauf des Treffens von anderen Mitgliedern bewertet, das Ergebnis wird in den Bewertungsreden dargestellt. Bei der Stegreifrede erhalten auch Gäste die Gelegenheit, sich aktiv in die Treffen einzubringen. Jeder Club verfügt über einen auf ein Jahr gewählten Vorstand (Board), bestehend aus dem Vorsitzenden (President) und den Beisitzern (Vice Presidents), denen verschiedene Aufgaben zufallen, z. B. Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliedschaft, Kassierer, oder auch das Vorbereiten und Aufräumen des Clubraums („Saalmeister“)
Für die vorbereiteten Reden gibt es im Rahmen des jeweiligen Ausbildungspfades Leitfäden, die beim Verfassen der Rede helfen sollen. Oftmals stehen hierbei bestimmte Schwerpunkte im Vordergrund, wie „Körpersprache“, „Stimmführung“, Storytelling“ ect. Geäußerte Kritik sollte stets konstruktiv sein, aber einen positiven Tenor beinhalten.
Die Clubtreffen werden vom „Toastmaster des Abends“ geleitet. Neben dieser Moderatorenrolle, die bei jedem Treffen von einem anderen Mitglied übernommen wird, gibt es noch einige kleinere Rollen; den Füllwortzähler („ähm“, „äh“ oder ähnliches), Sprachstilbewertung, Gesamtbewertung, Zeitnehmer. Bei den Treffen soll auch auf das Einhalten von Zeiten geachtet werden, so gibt es strikte Zeitvorgaben für die verschiedenen Formen der Rede.
Redewettbewerbe
Jedes Jahr finden in den drei oben genannten Redekategorien Wettbewerbe in Englisch aber auch den jeweiligen Landessprachen statt, die auf Club-Ebene beginnen und sich über verschiedene Instanzen (Area, Division, District) bis zum Internationalen Redewettbewerb ziehen, der in englischer Sprache stattfindet. Die höchste Ebene für Wettbewerbe in deutscher Sprache ist der Contest von District 95 (zu ihm gehört Deutschland). Darüber hinaus können einzelne Clubs auch Wettbewerbe auf lokaler Ebene veranstalten.
Toastmaster-Clubs in Frankfurt
Zurzeit gibt es sechs Toastmaster Clubs in Frankfurt an Main, vier davon sind englissprachig, zwei deutschsprachig. Das bislang jüngste Frankfurter Club ist der „Mainhätten Toastmasters Klub“, der am 9. Juni 2020 offiziell gegründet wurde. Eines der Gründungsmitglieder und zugleich erster Club-Präsident ist Lutz Riehl. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden die meisten Treffen bislang online statt.
Die „Mainhätten Toastmasters“ treffen sich am zweiten und vierten Montag im Monat von 19:00 Uhr bis 21:30 Uhr via ZOOM. Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen. Weitere Informationen sowie den Zugangslink für die Treffen gibt es auf der Club-Website: www.mainhaetten-toastmasters.de
Allgemeine Informationen über die Toastmaster-Organisation finden Sie auf der Website: www.toastmasters.org